Wir haben zwar gehofft, aber sicher sein konnten wir nicht – umso größer ist nach der Entscheidung einer europäischen Jury in Berlin am 12. Dezember 2019 die Freude gewesen – Chemnitz ist unter dem Motto „Aufbrüche und Umbrüche“ in der zweiten und finalen Runde um die Bewerbung als „Kulturhauptstadt 2025“. Nun heißt es noch einmal Kräfte bündeln, der Kreativität freien Lauf lassen, möglichst viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer für diese Idee begeistern und dann hören wir hoffentlich im Herbst die Worte: „Und der Gewinner ist … Chemnitz.“
… so begann der Jahresrückblick 2019 und jetzt, ein Jahr später, wissen wir, dass aus der Hoffnung Gewissheit wurde. Chemnitz ist und das seit der letzten Sitzung der Kultusministerkonferenz am 11.01.2021 mit einstimmigem Votum, Kulturhauptstadt 2025. Jetzt stehen als nächste Schritte die Gründung einer „Kulturhauptstadt-GmbH“ und viel Öffentlichkeitsarbeit, denn Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk, an.
Abseits dieses schönen Höhepunktes der jüngeren Chemnitzer Stadtgeschichte war das Jahr 2020 von vielen verschiedenen pandemiebedingten Verordnungen und der sogenannten „AHA-Regel“ geprägt.
Für die Bürgerplattform Chemnitz-Mitte, ebenso wie für viele Akteurinnen und Akteure in unserer Stadt, die auf Kommunikation, das direkte Miteinander der Menschen angewiesen sind, eine komplett neue Situation und Herausforderung.
Stadtteilrunden, Vor-Ort-Termine bei Vereinen und Einrichtungen, Straßenfeste sowie Kunst- und Kulturfestivals – all das war in gewohnter Form nicht mehr möglich und so war mehr denn je Kreativität gefragt um dennoch schöne Momente für die Bewohnerinnen und Bewohner in unserer Stadt anzubieten.
Dennoch konnten im vergangenen Jahr 36 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen in Höhe von 72.889,35 € unterstützt beziehungsweise umgesetzt werden, beispielsweise die „Galerie im Fenster“, ein Kunstprojekt des Oscar e.V. zur Belebung leerstehender Geschäftseinheiten in der Reitbahnstraße, der Förderverein Realgymnasium Chemnitz e.V. im Rahmen der Sanierung von Plastiken im Treppenhaus des Georgius-Agricola-Gymnasiums, die seitens des Brühlgremiums angeregte Fahrrad-Service-Station, das Zirkusprojekt der Rosa-Luxemburg-Grundschule und die Musikmeile des Bandbüro Chemnitz e.V. – diesmal als sogenannte „Hybrid-Veranstaltung“ also einem Mix aus Onlineformaten und Präsenzveranstaltungen sowie „Stück zum Glück“ – Bau eines inklusiven Spielplatzes in der Rößlerstraße seitens des Lebenshilfe Chemnitz e.V. .
Da die Bürgerplattformen gemäß eines Stadtratsbeschlusses aus dem Jahr 2018 zunächst ihre Förderung in der jetzigen Form befristet bis zum 31.03.2021 erhalten und die Entscheidung über die Weiterförderung im Rahmen der Haushaltes für die Jahre 2021/2022 in den kommenden Wochen ansteht, beginnt dieses Jahr mit einem Fragezeichen, was die Stadträtinnen und Stadträte wohl entscheiden werden. In der Hoffnung, dass sie diese Form der Bürgerbeteiligung und aktiven Stadtteilgestaltung weiterhin unterstützen, freuen sich die ehrenamtlich engagierten Mitglieder Steuerungsgruppe und die Koordinatorin der Bürgerplattform auf viele neue Projektanträge und Ideen zur nachhaltig positiven Entwicklung unseres Chemnitz.